Algen im Pool

Algen im Pool: So werdet Ihr sie wieder los

Sommer, Garten, eigener Pool – ein herrliches Gefühl! Leider fühlen sich nicht nur Menschen im Poolwasser wohl, sondern auch Algen der unterschiedlichen Arten. Wenn Ihr die ungebetenen Gäste an Poolwand oder im Wasser entdeckt, heißt es schnell handeln. Wir zeigen Euch verschiedene Möglichkeiten, gegen Algenbefall in Eurem Pool vorzugehen.

Algen werden meist durch Badebekleidung oder Gegenstände in den Pool getragen und vermehren sich dann. Es reicht, wenn sich einige Algenzellen nach einem Bad in See, Fluss oder Meer oder auch einem anderen Pool an der Oberfläche von Schwimmanzug oder Wasserspielzeug festsetzen.

Wenn sich Algen ausbreiten, beginnt das Poolwasser, sich zu trüben. Die Algenart bestimmt die Färbung: Sie kann bläulich-schwarz, grünlich oder gelblich sein. Algen bevorzugen schattige Stellen sowie Ecken, Ränder und die Kanten der Treppe. An diesen Stellen seht Ihr schnell, ob sich die unerwünschten Gäste in Eurem Pool befinden.

Sind Algen im Pool gefährlich?

Die Arten, die in Pools üblicherweise vorkommen, gelten als gesundheitlich unbedenklich. Allerdings sind sie eine beliebte Nahrungsquelle für Mikroorganismen und Insekten, die das Wasser noch mehr verschmutzen. Das Baden macht dann keinen Spaß mehr, und bei empfindlichen Badegästen kann es zu Reaktionen der Haut oder Schleimhäute kommen. Wenn es sich bei blau-schwarzen Belägen um Cyanobakterien handeln sollte, ist allerdings Vorsicht angebracht.

Welche Algenarten kommen in Pools vor?

Außer wenn Ihr einen Salzwasserpool besitzt, habt Ihr es mit verschiedenen Formen von Süßwasseralgen zu tun.

Meist handelt es sich um folgende Arten:

Grüne Algen: Diese Algen, die wegen ihres grünen Pflanzenfarbstoffs auch Chlorophyta heißen, kommen besonders häufig vor. Sie werden schnell über Textilien, Spielsachen oder Luftmatratzen aus anderen Gewässern eingeschleppt. Unzureichende Filtration oder eine ungenügende Konzentration an Desinfektionsmittel reicht aus, damit sie sich ausbreiten können.

Gelbe Algen: Sie sind auch als Senfalgen bekannt und erfordern rasches Eingreifen. Sie sind chlorresistent, hartnäckig und können im Gegensatz zu anderen Arten auch gut im Umfeld des Pools überleben. Gelbe Algen sind leicht mit Sand oder Pollen zu verwechseln. Daher solltet Ihr bei gelben und gelb-braunen Verunreinigungen genau hinsehen.

Schwarze Algen: Sogenannte Schwarzalgen sind meist Cyanobakterien, die früher zu den Algen gezählt wurden. Sie verursachen hartnäckige Verunreinigungen, die tief in Spalten und Risse hineinreichen können. Diese Organismen vermehren sich rasch und müssen sorgfältig entfernt werden.

Ein typisches Bild für einen Pool, der mit den grünen Algen befallen ist.
Ein typisches Bild für einen Pool, der mit den grünen Algen befallen ist.
Bild: stock.adobe.com – © peter

Leichten Grünalgenbefall mit Flockungsmittel bekämpfen

Wenn Ihr einen leichten Befall mit Grünalgen rechtzeitig erkennt, hilft der Einsatz eines Flockungsmittels. Hierbei handelt es sich um Substanzen, die Teilchen im Wasser binden. Dadurch entstehen größere Partikel, die sich anschließend aus dem Wasser herausfiltern lassen. Flockungsmittel gibt es in fester oder flüssiger Form. Sie sind ein nützliches Hilfsmittel, um das Wasser möglichst klar zu halten. Als alleiniges Poolreinigungsmittel sind sie nicht gedacht.

Hier ist eine Kurzanleitung, wie Ihr Euer Poolwasser mithilfe eines Flockungsmittels reinigt:

  1. Pumpe abschalten.
  2. Ventil auf „Recyceln“ stellen, um das Mittel möglichst schnell mit dem Wasser zu vermischen.
  3. Flockungsmittel gemäß Gebrauchsanweisung dosieren und in den Pool geben.
  4. Pumpe einschalten und mindestens zwei Stunden laufen lassen.
  5. Pumpe erneut abschalten und Wasser über Nacht ruhen lassen. Das Flockungsmittel bindet die Algen und fällt aus. Bis zum Morgen sammeln sich die Ablagerungen am Poolboden an. 
  6. Am Morgen Ventil auf Abfall („Waste“) stellen, um den Rückfluss von Schmutzwasser in den Pool zu verhindern.
  7. Abwasserschlauch anschließen.
  8. Pool langsam und sehr sorgfältig absaugen. Während des Saugens Wasser per Schlauch zufügen. Wenn beim Saugen Ablagerungen aufgewirbelt werden und das Wasser trüben, kurz pausieren. Weitersaugen, nachdem sich die Partikel wieder abgesetzt haben.
  9. Bei stärkerer Grünalgenbelastung Poolwände gründlich abbürsten.
  10. Stoßchlorung mit einer zweifachen Dosis durchführen.
  11. Filter anschalten und mindestens acht bis zehn Stunden laufen lassen.

Bei einem fortgeschrittenen Algenbefall oder einer ausgeprägten Algenblüte nützt diese Methode jedoch nichts mehr. Hier ist ein umfangreicher Reinigungsplan erforderlich, den wir Euch jetzt vorstellen.

Algen gründlich entfernen Schritt-für-Schritt

Bei einem deutlich erkennbaren Algenbefall hilft nur eine sorgfältige Reinigung. Algizide, Desinfektions- oder Flockungsmittel eignen sich gut als vorbeugende Maßnahmen oder bei sehr leichtem Befall. Um eine Algenblüte zu bekämpfen, benötigt Ihr jedoch eine umfassende Reinigung.

Schritt 1: Badekleidung reinigen, Spielsachen und Poolzubehör desinfizieren

Bevor Ihr Euch um den Pool selbst kümmert, solltet Ihr alles, was mit dem Wasser in Kontakt gekommen ist, waschen und desinfizieren. Das verringert das Risiko, dass die Algen wieder auf demselben Weg in den Pool gelangen. Badekleidung wascht Ihr so heiß wie möglich und trocknet sie anschließend in der Sonne. Tauchausrüstung, Spielsachen und Luftmatratzen schrubbt Ihr mit einem starken Reinigungsmittel gründlich ab. Wenn es schnell gehen soll, könnt Ihr die Ausrüstungsgegenstände in den Pool stellen, wenn Ihr das Wasser desinfiziert, und anschließend mit klarem Wasser abbrausen.

Schritt 2: Poolwasser testen und Poolchemie optimieren

Die Werte Eures Poolwassers solltet Ihr wöchentlich kontrollieren und gegebenenfalls richtig einstellen. Direkt vor der Algenentfernung empfiehlt sich ebenfalls ein Test, um die richtigen Werte für die nachfolgende Behandlung herzustellen. Mit Teststreifen und Testtabletten oder einem Messgerät habt Ihr die aktuellen Werte schnell ermittelt. Die wichtigsten Parameter sind der pH-Wert (optimal zwischen 7,2 und 7,6), Chlorkonzentration (freies Chlor maximal 1,0 mg/l, gebundenes Chlor maximal 2,0 mg/l) sowie die Säurekapazität (optimal zwischen 80 und 150 ppm).

Bei Bedarf passt Ihr mithilfe geeigneter Hilfsmittel die Poolchemie an. Der pH-Wert lässt sich mit pH-Plus- und pH-Minus-Produkten heben oder senken.

Eine Verminderung der Alkalität lässt sich durch Wasseraustausch oder eine stoßweise Zugabe von pH-Minus erreichen. Für die Erhöhung der Alkalität könnt Ihr handelsübliche Produkte verwenden.

Ein normal gechlorter Pool weist selten zu hohe Werte auf. Außerdem nimmt die Konzentration im Laufe der Zeit von selbst ab. Wenn Ihr bei Eurem Test eine zu geringe Chlorkonzentration feststellt, gebt Ihr eine entsprechende Menge an Chlorgranulat oder Chlortabletten ins Wasser.

Schritt 3: Poolwände und -boden gründlich bürsten

Bei einem starken Befall ist das mechanische Entfernen der Algenbeläge unerlässlich. Schaut Euch zu Beginn an, an welchen Stellen des Pools der stärkste Befall ist. Das können durchaus schwer zugängliche Ecken sein. Hier solltet Ihr besonders gründlich vorgehen, damit später das Desinfektionsmittel möglichst tief in die verbleibenden Algenschichten dringen kann. Der Boden lässt sich in den meisten Fällen durch intensives Schrubben gut reinigen.

Eine stabile Poolbürste mit Stahlborsten entfernt Algen sehr gut.

Für einen Vinyl-Pool ist Stahl nicht geeignet. Hier greift Ihr am besten zu einer Poolbürste mit Nylonborsten. 

Wenn sich das Wasser durch die abgebürsteten Algen stark trübt, geht Ihr zum nächsten Schritt über und saugt ab. Bei Bedarf wechselt Ihr mehrfach zwischen diesen beiden Schritten.

Schritt 4: Algen manuell absaugen

Für das Absaugen von Algen sind automatische Poolsauger oder -roboter weniger gut geeignet. Sie saugen nur einen Teil ab und verteilen den Rest der Algen quer über den Pool. Um dies zu verhindern, saugt Ihr die Algen besser manuell ab. Wählt als Einstellung Abfall („Waste“) und beginnt mit dem Saugen, sobald das Wasser nach dem Schrubben trüb ist. 

Wenn Ihr viel Absaugen müsst, verliert Ihr erhebliche Mengen des Poolwassers. Füllt deswegen bei Bedarf zeitgleich Wasser über den Gartenschlauch nach.

Schritt 5: Stoßchlorung durchführen

Wenn Ihr Euch entschieden habt, Spielzeug und Poolausrüstung in diesem Schritt zu desinfizieren, stellt Ihr sie jetzt in den Pool. Für eine starke Stoßchlorung verwendet Ihr nicht das normale Granulat, sondern Calciumhypochlorit Poolschocker. Dieses zerfällt im Sonnenlicht sehr schnell. Daher könnt Ihr die Stoßchlorung erst nach Sonnenuntergang durchführen. Hier findet Ihr eine ausführliche Anleitung zur Stoßchlorung

Die Dosierung richtet sich nach der Art der Algen:

  • Doppelte Dosierung für grüne Algen 
  • Dreifache Dosierung für dunkelgrüne und gelbe Algen 
  • Vierfache Dosierung für schwarze Algen

Schritt 6: Algen aus dem Wasser filtern

Kontrolliert den Wasserstand und korrigiert ihn bei Bedarf. Dann stellt Ihr das Ventil auf „Filtern“. Die Pumpe sollte mindestens für acht Stunden laufen.

Schritt 7: Noch einmal bürsten und Stoßchlorung durchführen

Beim zweiten Durchlauf könnt Ihr euch vor allem auf die Stellen konzentrieren, an denen der Algenbefall angefangen hat. Besonders schwarze Algen sind hartnäckig und sitzen tief in Spalten und Rissen. Für die Stoßchlorung reicht diesmal eine einfache Dosis.

Nach der Behandlung ist es möglich, dass das Wasser noch über Stunden trüb bleibt. Ihr könnt entweder abwarten, bis es von selbst klar wird oder einen Klarmacher verwenden.

Schritt 8: Filter reinigen und Werte überprüfen

Abschließend müsst Ihr den Filter sorgfältig mit Filterreiniger säubern, damit hängen gebliebene Algen nicht gleich wieder in den Pool gelangen. Durchspülen reicht aus demselben Grund nicht. 

Wenn Ihr nach der ganzen Arbeit Euren sauberen Pool genießen möchtet, empfiehlt sich noch ein kurzer Test der Werte, insbesondere des Chlorgehalts. So könnt Ihr feststellen, ob die Maßnahmen die Poolchemie durcheinandergebracht haben.

Algen in Schach halten: Tipps für die Vorbeugung

Ein komplett algenfreier Pool ist ein Traum. Doch ein Pool ist nichts anderes als ein Gewässer und damit ein natürlicher Lebensraum für Algen. Ein paar vorbeugende Maßnahmen helfen Euch dabei, dass sie nicht überhandnehmen. Das erspart Euch regelmäßige Komplettreinigungen.

  • Verwendet ein Algizid Eurer Wahl gemäß der Gebrauchsanweisung zur Vorbeugung und jedes Mal nach einer größeren Reinigung.
  • Die Filterpumpe sollte täglich zwischen acht und zwölf Stunden laufen. Mindestens aber so lange, dass Euer Poolwasser 3x umgewälzt wurde.
  • Stoßchlorungen im Abstand von maximal zwei Wochen hemmen die Vermehrung von Mikroorganismen, Algen und anderen unerwünschten Pool-Bewohnern.
  • Versucht, die Poolchemie innerhalb der optimalen Werte zu halten.
  • Verwendet nach Möglichkeit Badekleidung und Spielsachen, die Ihr im eigenen Pool nutzt, nicht in einem anderen Gewässer. Alternativ könnt Ihr sie auch nach jedem externen Gebrauch gründlich reinigen.

Mit diesen Tipps könnt Ihr das Risiko einer Algenplage deutlich mindern. Für einen Salzwasser-Pool gilt übrigens ein ähnliches Vorgehen, da Stoßchloren mit Calciumhypochlorit auch bei Salzwasseralgen Wirkung zeigt.