Pool mit Wärmepumpe heizen

Pool mit einer Wärmepumpe heizen – Informationen & Tipps

Du hast endlich deinen Traum von einem eigenen Pool erfüllt? Glückwunsch! Jetzt bist du nicht mehr angewiesen auf öffentliche Schwimmbäder und ihre Öffnungszeiten, musst nicht rausfahren zum Baggersee, sondern kannst, wann immer du willst, deinen kleinen, persönlichen Badeurlaub nehmen oder deine Kinder nach Herzenslust planschen lassen. Am meisten Spaß macht das tägliche Schwimmen und Herumtoben im Wasser allerdings, wenn die Temperatur angenehm ist und nicht für Gänsehaut sorgt. Dafür brauchst du eine geeignete Beheizungsmöglichkeit.

Welche Poolheizungen gibt es?

Für die Beheizung eines Pools gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel rein elektrisch, mit Solarthermie oder mit einer Wärmepumpe. Die rein elektrische Lösung ist – wirtschaftlich gesehen – keine günstige Lösung. Die alleinige Nutzung von Solarthermie wiederum benötigt eine große Fläche für die Installation einer entsprechenden Anlage. Deshalb spricht vieles für eine Pool-Wärmepumpe. Sie nimmt wenig Raum ein, benötigt für ihren Betrieb nur einen Stromanschluss und kann sehr flexibel reagieren, wenn es um unterschiedliche Wärmebedürfnisse geht.

Der folgende Beitrag soll dir bei der Auswahl einer passenden Wärmepumpe für deinen Pool helfen, die Technik und Montage erklären und weitere Informationen zu verschiedenen Kaufkriterien liefern.

Was ist eine Pool Wärmepumpe und wie funktioniert Sie?

Wärmepumpen sind in der Lage, ihrer Umgebung – Ab- und Außenluft, Erdboden, Grund- und Abwasser – Wärme zu entziehen. Pool-Wärmepumpen nutzen die Umgebungsluft, entziehen ihr Wärmeenergie und geben diese über Wärmetauscher an das Wasser im Pool ab. Sie funktionieren im Grunde wie ein umgekehrter Kühlschrank.

Die wesentlichen Komponenten sind der Ventilator, das Kältemittel, der Wärmetauscher, der Kompressor und der Kondensator. Der Ventilator saugt die Außenluft an und führt sie über den Wärmetauscher, so dass sich dessen Oberfläche erwärmt. Im Inneren des Wärmetauschers nimmt dann das flüssige Kältemittel die Wärme auf und wird gasförmig. Das warme Gas strömt anschließend durch den Kompressor, wo es komprimiert und dadurch noch mehr erhitzt wird. Nun erfolgt der eigentliche Wärmetausch im Kondensator, wo die erzeugte Wärmeenergie des heißen Gases an die Leitung mit dem durchlaufenden Poolwasser übergeht. Das gasförmige Kältemittel kühlt ab und wird wieder flüssig. Dann beginnt der Kreislauf von vorne.

Je wärmer die Umgebungsluft, desto höher die Heizleistung

Aus dem letzten Abschnitt wird ersichtlich, dass die Heizleistung der Wärmepumpe bei warmer Umgebungsluft höher ist als bei kalter. Allerdings funktioniert das grundsätzliche Prinzip bei modernen Wärmepumpen auch bei Temperaturen von ca. -5 °C bis -7 °C. Du kannst also deinen Pool sogar an kühlen Tagen während der Übergangszeiten und in milden Wintern nutzen. Es dauert nur länger, bis das Wasser die gewünschte Temperatur erreicht hat. Der Betrieb der Wärmepumpe läuft übrigens vollautomatisch ab. Wenn du deine Wunschtemperatur eingestellt hast, wird diese selbstständig gehalten.

Was heißt „COP“ bei einer Wärmepumpe?

Wenn von Wärmepumpen die Rede ist, taucht regelmäßig die Abkürzung COP auf. Sie steht für Coefficient of Performance. Dieser Koeffizient beschreibt das Verhältnis der aufgewendeten Energie für eine Wärmepumpe zu der von ihr erzeugten, nutzbaren Wärme. Konkret heißt das: Eine Wärmepumpe mit dem COP-Wert 5 benötigt eine Kilowattstunde Strom, um fünf Kilowattstunden Wärmeenergie zu erzeugen.

Allerdings ist auch dieser Wert immer relativ zu sehen und stimmt nur bei idealen Temperaturen der Außenluft von 25 °C oder 26 °C. Ist die Umgebungstemperatur niedriger, sinkt auch der COP. Ist sie höher, steigt der COP. Deshalb gilt: Wenn du die Leistungen von Wärmepumpen verschiedener Hersteller vergleichen willst, musst du auch immer schauen, auf welchen Betriebspunkt sich der angegebene Leistungswert bezieht. Lass dich also nicht von hohen COP-Werten blenden, ohne den Betriebspunkt zu begutachten.

Wichtige Kaufkriterien für eine Wärmepumpe

  • Stromverbrauch
  • Lautstärke
  • Abmessungen
  • Wartung

Was kostet es, einen Pool mit der Wärmepumpe zu heizen?

Die Energiekosten für den Betrieb einer Pool-Wärmepumpe können hier nur als Eckwerte angegeben werden. Die Höhe hängt von den Tarifen deines Energieversorgers ab. Vielleicht erzeugst du deinen Strom auch selbst mit einer Photovoltaikanlage, dann kannst du die nachfolgenden Angaben einfach überspringen.

Für ein Becken mit rund 30 m³ Wasserinhalt und einer Wassertemperatur von 25°C entstehen ungefähr folgende Kosten pro Tag:

Jahreszeitbei 25°C Außentemperaturbei 15°C Außentemperatur
April bis Mai1,40 EUR bis 2,60 EUR2,20 EUR bis 2,90 EUR
Juni bis August0,75 EUR bis 1,40 EUR1,16 EUR bis 1,55 EUR
Gesamt Frühjahr bis Herbst84 EUR bis 156 EUR122 EUR bis 174 EUR
Gesamte Saison107 EUR bis 198 EUR157 EUR bis 221 EUR

Wie lange braucht eine Wärmepumpe zum Pool aufheizen?

Jetzt müssen wir ein wenig rechnen. Wenn du einen Kubikmeter Wasser um ein Grad Celsius erwärmen willst, benötigst du 1,16 Kilowatt Wärmeenergie. Fasst dein Pool zum Beispiel 30 m³, ergibt sich eine Gleichung von 30 x 1,16 kW = 34,8 kW für ein Grad.

Mit einer Abdeckung während der Nacht kühlt sich ein Outdoor-Pool bei einer Wassertempeartur von 26 °C im Durchschnitt in unseren Breitengraden um 1,5 °C bis 2,0 °C ab. Eine weitere Abkühlung um etwa 0,5 °C bis 1,5 °C über Tag ist zu erwarten, wenn die Umgebungstemperatur niedrig und die Witterungsverhältnisse ungünstig sind.

Daraus folgt, dass deine Poolheizung während der Filterlaufzeiten das Wasser um mindestens 2 °C nachwärmen muss, und zwar in einem annehmbaren Zeitraum.

Laufzeit der Wärmepumpe für 1°C Temperaturanstieg bei 25° Außentemperatur
Zeitangaben in hh:mm

Leistung der Wärmepumpe10 m³20 m³30 m³40 m³50 m³60 m³
5 kW02:2004:4007:0009:2011:3513:55
9 kW01:2002:3503:5505:1006:2507:45
12 kW01:0001:5502:5503:5004:5005:50
15 kW00:4501:3002:2003:0503:5004:35
18 kW00:3801:1501:5502:3503:1003:50
21 kW00:3301:0501:4002:1002:4503:20
24 kW00:2900:5801:2501:5502:2502:55
Quelle: Pooldigital.de

Laufzeit der Wärmepumpe für 1°C Temperaturanstieg bei 15° Außentemperatur
Zeitangaben in hh:mm

Leistung der Wärmepumpe10 m³20 m³30 m³40 m³50 m³60 m³
5 kW03:1006:2009:3012:4015:0019:00
9 kW01:4503:3005:1507:0008:5010:35
12 kW01:2002:3503:5505:1006:3007:45
15 kW01:1502:2503:4004:5506:1507:20
18 kW00:5001:4002:3503:2504:1505:10
21 kW00:4501:3002:1503:0003:4504:30
24 kW00:3901:2002:0002:4003:1503:55
Quelle: Pooldigital.de

Wie wird eine Wärmepumpe am Pool angeschlossen?

Der Anschluss einer Wärmepumpe gestaltet sich recht simpel. Sie muss lediglich in den Wasserkreislauf des Pools integriert werden, am besten hinter der Filteranlage. In der Regel wird ein passendes Anschluss-Set vom Hersteller gleich mitgeliefert. Für die Energieversorgung der Pumpe selbst benötigst du nur eine Steckdose. Die Installation solltest du aber nicht selbst vornehmen, wwenn du keinerlei Erfahrung hast, sondern lieber einem Fachbetrieb überlassen.

Der richtige Standort für eine Wärmepumpe

Der Standort der Wärmepumpe kann durchaus 15 m bis 25 m vom Pool entfernt sein, wobei eine Überdachung nicht schadet. Allerdings ist dann der Installationsaufwand höher und teurer. Wenn du sie im Freien aufstellst, achte auf ein witterungsbeständiges Material des Gehäuses, beispielsweise Aluminium oder einbrennlackierter Stahl. Auf jeden Fall sollte die Vorderseite mit dem Ventilator offen sein, damit der Geräuschpegel nicht durch eventuelle Reflektionen gesteigert wird.

Falls du die Pumpe im Winter nicht nutzt, solltest du das Wasser im Inneren ablassen und sie am besten mit einer geeigneten Abdeckung schützen.

Welche Wärmepumpe brauche ich für meinen Pool?

Die höchste Effizienz erreichst du mit einer Wärmepumpe bei entsprechend hohen Außentemperaturen. Im Sommer ist das natürlicherweise in den heißen Mittags- und Nachmittagsstunden der Fall, während es am Morgen und am Abend doch deutlich kühler sein kann.

Die Herstellerangaben beziehen sich in puncto Heizleistung immer auf den Idealfall und nicht auf den realen Stromverbrauch. Deshalb können wir hier nur grobe Richtwerte angeben, welche Leistung in Kilowatt (kW) du für welche Poolgröße benötigst:

  • Volumen bis 20 m³ = ca. 9-12 kW
  • Volumen von 30 m³ bis 40 m³ = ca. 15 kW bis 18 kW
  • Volumen von 50 m³ bis 60 m³ = ca. ab 18 kW aufwärts

Die meisten Hersteller und Installationsbetriebe von Wärmepumpen empfehlen übrigens, die Leistungsstufe immer eine Nummer größer zu wählen, als für die tatsächliche Poolgröße angegeben. Dadurch wird die Laufzeit in der Regel auf die wärmste Tageszeit beschränkt, und die Pumpe kann auf einer niedrigeren Betriebsstufe laufen. Dadurch lässt sich einerseits mehr Strom sparen, andererseits sind die Lärmemissionen geringer. Der Preisunterschied ist bei einer langjährigen Laufzeit locker zu vernachlässigen. 

Der Unterschied zwischen einer normalen und einer Inverter-Wärmepumpe

Wenn du dich auf die Suche nach einer geeigneten Wärmepumpe für deinen Pool machst, wirst du schnell auf Modelle mit integriertem Inverter stoßen. Das stellt sich natürlich die Frage, worin der Unterschied zu einer normalen Wärmepumpe liegt.

Die Inverter-Technologie ermöglicht es, die Leistung einer Wärmepumpe dem Heizbedarf anzupassen und präzise zu modulieren. Dabei wird die Heizung durchgehend mit einer konstanten Vorlauftemperatur betrieben. Konventionelle Pumpen hingegen haben meist schwankende Vorlauftemperaturen, weil deren Regulierung nur durch ein An- und Ausschalten des Gerätes möglich ist.

Durch die flexible Regulierung ergeben sich einige Vorteile gegenüber taktenden Wärmepumpen. Diese sind:

  • eine längere Lebensdauer
  • eine größere Laufruhe
  • mehr Effizienz und dadurch Kostenersparnis
  • ein schnellerer Anstieg auf die Solltemperatur (bis zu 30 %)
  • eine exaktere Beheizung

Kaufkriterien für eine Pool-Wärmepumpe

Die Energie für Poolheizungen wird häufig über Solarthermieanlagen gewonnen. Allerdings haben Wärmepumpen in den letzten Jahren ihren Marktanteil deutlich gesteigert.

Gründe dafür sind:

  • eine einfachere Installation
  • deutlich weniger Platzbedarf
  • bei zahlreichen Poolbesitzern das Vorhandensein einer PV-Analge zur günstigen Eigenstromerzeugung
  • ständig warmes Wasser unabhängig von der Sonneneinstrahlung

Bei der Entscheidung für ein bestimmtes Wärmepumpen-Modell solltest du vor allem folgende Kriterien beachten:

  • eine möglichst hohe Effizienz bei möglichst niedrigen Strom-/Betriebskosten
  • eine möglichst geringe Betriebslautstärke (das gilt vor allem für kleine Grundstücke, um die Nachbarn nicht zu verärgern)
  • ein qualitativ hochwertiges, witterungsbeständiges Gehäuse
  • möglichst geringe Abmessungen und ein ansprechendes Design
  • zuverlässige Service- und Wartungsleistungen (am besten durch einen lokalen Fachbetrieb)